31. Dezember 2024
In diesem Sinne:
allen Menschen
überall
ein gutes Miteinander
im neuen Jahr!
Roger Willemsen, einer der großen deutschen Autoren und ungeheuer charismatischen Intellektuellen, starb mit knapp über sechzig Jahren im Februar 2016 an seiner Krebserkrankung. Er fehlt noch immer; er wird weiter fehlen.
Er hatte sein Leben verdichtet - ein Glück für uns alle.
29. Dezember 2024
Chanukkafest am Phönixsee
Auch in diesem Jahr wurde das Chanukkafest - das jüdische Lichterfest - wieder auf der Kulturinsel am Phönixsee gefeiert. Das Fest dauert bis zum 2. Januar. Während
der Festtage wird allabendlich ein nächstes Licht an dem achtarmigen Leuchter entzündet. Der Vorsitzende der jüdischen Kultusgemeinde, ihr Rabbiner sowie Dortmunds Oberbürgermeister hielten
Reden, es gab koscheren Glühwein und kleine Snacks, Musik und Tanz. Es wurde das Leben gefeiert - trotz allem. Ein paar Omas gegen rechts waren auch dabei.
27. Dezember 2024
Hafenpromande im Nebel
22. Dezember 2024
"Sprung über die Emscher" als Wahrzeichen des Strukturwandels
In diesem Jahr ist er fertig geworden: der Erlebnispark Emscherland am Wasserkreuz in Castrop-Rauxel. Hier treffen Emscher und Rhein-Herne-Kanal zusammen, und hier sind auf rund 30 Hektar in der Auenlandschaft der renaturierten Emscher verschiedenste Themen bespielt worden. Es gibt, unter anderem, einen Spielplatz, ein "Blaues Klassenzimmer", Streuobstwiesen, ein Imkerhaus, Schulungsbeete.
Der Freizeit- und Erlebnisraum dient so nicht nur der Entspannung in der Natur, sondern auch der Bildung und der Vermittlung ökologischer Zusammenhänge. Bänke, Liegenwiesen und ein kleiner Weinberg komplettieren das Angebot, das gekrönt wird von einer sensationellen Brücke: Sprung über die Emscher.
Auf dem Rückweg das Schiffshebewerk Henrichenburg passiert, punktgenau in der blauen Stunde. Ebenfalls ein Meisterwerk der Architektur.
21. Dezember 2024
Weihnachtsmarkt in Dortmund
Wir sind am Nachmittag mal hin. Wie immer war es quirlig und gut besucht. Schilder warnen davor, bei Strafe Waffen mit sich zu führen.
Alle möglichen Einfahrschneisen auf die verschiedenen Plätze der Innenstadt sind mit schweren Betonpollern gesichert oder mit städtischen Fahrzeugen; deren Ladeflächen sind tonnenweise mit schweren Bruchsteinen bestückt.
Nach dem Trubel und den besten Kartoffelpuffern der Welt zwei kleine Fluchten: Fischer am Rathaus, auf das riesige Sofa im ersten Stock. Und später in die
Reinoldikirche, Jahrhunderte altes Gotteshaus mitten in der Stadt. Seit einer Ewigkeit - seit meiner Kindheit vielleicht? - habe ich nicht mehr so eine volle Kirche gesehen. Es war die "Viertel
Sternstunde", die im Advent täglich von 18 bis 18.15 Uhr stattfindet - mit Liedern, Gebeten, Musik. Dem Segen der Pfarrerin: Ergreifend. Von großer Ruhe. Sehr sehr schön.
Am Abend erfahren wir von dem Attentat auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Wie grausam. Wie furchtbar!
19. Dezember 2024
Aus dem Pressebüro der Stadt:
Vorgestellt wird fürs erste Halbjahr 2025 der Literaturkalender. Wie nett, dass meine Lyrik und ich sozusagen in der Pole-Position gelistet sind. ...
Gerne schon mal vormerken:
Donnerstag, 13. März um 19.30. Ich lese aus "Nachtkinder in hohen Hüten". Im Studio B der Stadt- und Landesbibliothek in Sichtweite zum Hauptbahnhof.
18. Dezember 2024
Rosen im Advent
... das hatte ich auch noch nie. Vor ein paar Tagen nebenan bei einem Ehepaar aus Serbien ein bisschen Papierkram gemacht ... Als die Einäugige (nun ja ..., seufz!) unter den Blinden. Aber das Ergebnis war okay.
Und dann kam heute dieser wunderhübsche Strauß ins Haus.
Wie nett - danke schön!
17. Dezember 2024
Zwischen Droste und Degenhardt ...
und vielen anderen Autor*innen demnächst - im Frühjahr - auch ich. Dann kann man im Internet schmökern und einen Ein- und Überblick über mein literarisches / journalistisches Schaffen bekommen.
Oder du kannst für einen klitzekleinen Zehner das Buch gedruckt erwerben. Für den Fall würde ich es selbstverständlich mit dem größten Vergnügen signieren.
Ich bin gespannt und freu mich sehr darauf. Lasst euch überraschen!
16. Dezember 2014
Verdammt viel Text ...
hat sich im Lauf der Jahre auch zwischen diversen Buchdeckeln angesammelt. Satire, Erzählungen, Romane, in den letzten Jahren Lyrik als als Passion, als ganz große Leidenschaft, als beherrschende Königsdisziplin. Mal schauen, was da noch kommt.
Beim Ordnen habe ich Lust bekommen, die "Schwedische Verführung" wieder zu lesen, die ich gemeinsam mit Regina Müller-Ehlbeck (muellerehlbeck.jimdofree.com) geschrieben habe - die Anfänge
in dem wunderbaren alten Bullerbü-Haus in Schweden und später das triumphale Ende in der Adlerstraße in Dortmund. (Ich bin Hanna Holm - Regina ist Linda Lövgren. Natürlich wird das Pseudonym
schnell gelüftet, siehe unten!).
Himmel, wir haben Tränen gelacht! Das Publikum bei der Premierenlesung in Hamburg auch. DAS Jubelbuch also zum 50. Jahrestag der 68er, auch wenn wir schon wieder ein paar Jahre weiter sind.
Schön. Schrill. Und wunderbar durchgeknallt.
Mehr unter "Veröffentlichungen" und "Textproben".
Es wird dringend Zeit, dass wir mal wieder lachen - auch über uns selbst.
Die kongeniale Besprechung ist übrigens aus der Feder von bodo-Chefredakteur Bastian Pütter.
Da sind sie!
Geringfügig älter, heute ... Noch immer zu mancher Schandtat bereit.
Noch immer zu einem Lachen - auch wenn es oft nicht viel zum Lachen gibt. Humor ist halt, wenn man trotzdem lacht.
15. Dezember 2024
Trauerfeier für Hasan Sahin
Sie dauerte Stunden. Menschen kamen und gingen. Musik und Gedichte, die Nichte Hasans war per Video aus Istanbul dazugeschaltet; sie hat lange Jahre in Dortmund gelebt. Und wieder Lieder, die manche leise mitsangen; einige weinten. Es war ergreifend und schön und auf eine ruhige Art auch ganz selbstverständlich. Der Tod gehört zum Leben, der Abschied, die Trauer. All das.
Hasan war derweil schon in der Türkei beigesetzt worden.
Sein Tod wurde überregional in vielen Medien zur Kenntnis genommen und beklagt; seine Verdienste wurden immer wieder herausgestellt.
14. Dezember 2024
OMAS GEGEN RECHTS
Und heute wieder eine Mahnwache um fünf vor zwölf (!) der Dortmunder OMAS an der Katharinentreppe. Bis zur Wahl wird es jeden Samstag um diese Zeit eine Stunde lang eine Mahnwache geben. Es werden Buttons und Flyer verteilt, Gespräche gibt es und kleine Nikoläuse - und das Studium der "Zitate der Schande" lohnt sich sehr. Es ist unglaublich, was seitens der AfD kolportiert wurde und wird; Quellenangaben ermöglichen eigene Recherche und Überprüfung der Angaben und Aussagen, denen man im ersten Moment nicht glauben mag, weil es eben so unglaublich ist.
10. Dezember 2024
GEDICHT ZUM DIENSTAG
aus Ursula Maria Wartmann: "Nachtkinder in hohen Hüten" edition offenes feld 2023
Gelb
Der Winter gleitet
auf Kufen durch die Nacht
Sterne drängen sich durchs
Gewölk beäugen
die glitzernden Kragen der Wälder.
Eisaugen. Die Seen starren
zu ihnen hoch auf harschen Schneeplatten
schieben sich leise die Schatten
der Bäume im Schweigen wie
Priester in steifen Mitren
an hohen Festen.
In der Wehe
am Waldrand
versinkt ein junges Reh bis zum Bauch
in knackendem Schnee
jagt es in schweren Sprüngen
der Mutter nach.
Zwischen den dunklen Lauten
mäandert das Lächeln
des Mondes. Gelb.
9. Dezember
Hömma auf OMA!
Man muss halt die richtigen Leute kennen. Dann findet sich vielleicht jemand, der so ein knuffiges Bild für die OMAS GEGEN RECHTS entwirft und dann auch noch kostenlos zur Verfügung stellt.
Alle Mitstreiterinnen waren begeistert und einer Meinung: Elmar aus Witten, Freund von Petra, wird Ehrenoma. Wir werden uns schon noch was überlegen!
8. Dezember 2024
Damenkränzchen im Advent
beliebtes Format seit Hamburger Zeiten, genauer: seit den höchst munteren Jahren in St. Georg. Mit hier wie dort festem Stamm und immer mal wechselnder Besetzung. Diesmal war meine alte Freundin und schriftstellernde Kollegin Marga aus Berlin dabei.
Erst in Dortmund sind übrigens die Apfelküchlein zur legendären Zutat geworden. Die Äpfel waren in dieser Saison sehr lecker und geklaut - von einer wilden Wiese im
Lipperland. Die knorrigen Apfelbäume auf der heimischen Scholle im Kleingarten an der Emscher haben in dieser Saison leider sehr geschwächelt: Es gab während der Blüte noch einmal Frost.
Dafür gab es im späteren Sommer eine wahre Auberginenschwemme - aber was nützt's im Advent?! Eben. Nix!
7. Dezember 2024
Die tamilische Community feiert ihren Dichter!
Es gibt nur eine Handvoll Statuen von Thiruvalluvar in ganz Europa; jetzt hat auch Deutschland eine, und zwar an der Rheinischen Straße in Dortmund. Nach gut zwei Jahren wurde sie in der Werkstatt von Katharina Bock fertig gestellt und auf einem Sockel in Höhe der Annenstraße aufgestellt: Große Party vor Ort und später im Saal der Gemeinde. Gekommen waren Gäste von nah und fern, die nun beim Besuch in Dortmund neben den zahlreichen Geschäften im Unionviertel eine weitere Attraktion vorfinden.
Thiruvalluvar, Schriftsteller und Philosoph, lebte vor über 2000 Jahren und wird bis heute als eine Art tamilischer Nationalheiliger verehrt. Kleine Auszüge seiner Schriften sind auf dem Sockel zu finden.
5. Dezember 2024
Wir können nicht anders ...
3. Dezember 2024
GEDICHT ZUM DIENSTAG
Im Gedenken an Hasan Sahin, der vielen über Jahre und Jahrzehnte mit seinem Taranta Babu so viel bedeutet hat.
*
Für Hasan Sahin
gestorben am 1. Dezember 2024
Nacht vorm Taranta Babu
Der halbe Mond wie ein Beil
über den Bäumen der Ruf der Käuze
so klagend so klagend.
Entlang der Mauer
das nächtliche Hasten
des Salamanders.
Die Trauer lodert hinter den Lidern
quillt Asche feucht am Himmel
bitten uralte Sterne zum Tanz.
Hinter den Dächern zerreißt
es die schwarze Luft
hängt in Fetzen im Baum.
Rote Graffiti unter dem Fenster:
Lyrik und Kampf in Umarmung.
© Ursula Maria Wartmann
1. Dezember 2024
Hasan Sahin ist tot!
Er hat mit seinem Literaturcafé TARANTA BABU und seiner Person die Welt ein bisschen besser gemacht. Er war Heimat für viele - nicht nur aus Dortmund.
Wir werden ihn und sein sehr besonderes Lebenswerk jeden Tag vermissen. Welch ein Segen, dass er noch vor kurzem zwei späte Auszeichnungen bekommen hat: Zuletzt erhielt Hasan Sahin den Literaturtaler des LiteraturRat Nordrhein-Westfalen für herausragende Verdienste auf dem Gebiet der Literaturförderung in NRW.
30. November 2024
Frühe Weihnachtsfeier
der Dortmunder SPD, Ortsvereine Innenstadt und Südwest im Biercafé am Westpark. Wie üblich wurden einige Jubilare geehrt, es gab ein leckeres Büffet. Und der Landtagsabgeordnete Ralf Stoltze gab in einer kleinen Rede Zuspruch und Geleit und stimmte auf den Wahlkampf ein.
Ein Ritual, das durchs Jahr führt und eine gewisse Stabilität gibt; ein bisschen ist es wie ein Familientreffen.
27. November 2024
Etwas verspätet zum Totensonntag ...
In Marl (genau: Grimme-Preis!) heute die Gräber von "Mama" und "Papa" besucht. Innegehalten. Die Kerze im Grablicht erneuert. Das feuchte Laub unter den Füßen, in den Ohren das Pfeifen des Sturms. Ein Brennen hinter den Lidern und im Gedächtnis all die Geschichten mit diesen beiden tollen Menschen, die auch mir wie Eltern waren. Am Abend dann ein Telefonat mit einer ganz alten Freundin aus Oberhausen. Sie habe, erzählte sie, vor ein paar Tagen mit einer Bestatterin alles für ihre Beerdigung geregelt - sie fühle sich jetzt leicht und frei. - Und jetzt? Muss sie nur noch sterben ..., was, so möge es das Schicksal bitte dringend regeln, gerne noch etwas dauern darf. Macht sie es wie ihre Mutter, hat sie noch zwanzig Jahre.
Wie interessant, von diesem Gefühl von Leichtigkeit, von Freiheit zu hören.
Nach dem Friedhof futtern im Heinehof in Herten. Das Leben muss ja schließlich weitergehen ... Die freundliche Wirtin konnte sich an uns erinnern. Und an Mama und Papa auch. Wir waren ja auch oft genug da. Im Winter am Ofen. Im Sommer draußen unter den mächtigen alten Bäumen. Und in der Spargelzeit, während dieser unterirdischen Jahre der Pandemie, haben wir telefonisch bestellt und das Essen dort - mit Mundschutz - abgeholt.
Meine Güte, das waren Zeiten!
Ein Hoch jedenfalls auch heute auf den Heinehof! Sie haben durchgehalten und kochen gut und bodenständig wie eh und je. Und im Hofladen findet man wunderbare Liköre und Pasteten und eingelegtes Gemüse und vieles mehr. Natürlich auch Wild - Rehrücken, Hirschragout. Nix von der Stange!
26. November 2024
GEDICHTE ZUM DIENSTAG
Schlechtes Wetter?
Novemberblues?
Zeit für den Podcast mit meinen Gedichten!
Hier geht's entlang:
25. November 2024
Orange the world
NEIN! zu Gewalt gegen Frauen!
Auch in Dortmund auf der Bühne an der Reinoldikirche viel Kraft, viel Power. Und viel Regen.
23. November 2024
Startklar zur Mahnwache
Bis zur Wahl jeden Samstag um fünf vor 12 (!) meistens an der Katharinentreppe. Heute im Stadtgarten, direkt neben dem Markt.
Wir singen auch! Viele junge Leute sind von den Omas schwer begeistert.
20. November 2024
Schneeflöckchen, Weißröckchen ...
Uuuh!
Wie schön!
Und schon bin ich im Modus meiner Kinderträume und sause mit dem Holzschlitten über die Hügel im Park. Hier und jetzt: Schneeschippen auf dem Bürgersteig. Kaminofen an, Suppe kochen. Kerzen an. Lesen ...
19. November 2024
GEDICHT ZUM DIENSTAG
aus Ursula Maria Wartmann: "Am Ende der Sichtachse" edition offenes feld 2021
14. November 2024
Noch eine kleine Weile hin ...
aber dann kommen sie auch ins Studio B der Stadt- und Landesbibliothk Dortmund: Die "Nachtkinder in hohen Hüten", erschienen 2023 bei der edition offenes feld unter
der Federführung von Jürgen Brôcan.
Von der Bibliothek werden sie seit heute beworben.
Also: Schon mal ein Kreuzchen in den Kalender machen, ihr Lieben!
Ich freue mich sehr, ich liebe diesen Ort. Ich freue mich auf interessierte Gäste, auf Gespräche und Gefühle und Grenzgänge der Fantasie. Es wird wunderbar werden -
ich weiß es. Und ihr wißt es auch.
12. November 2024
GEDICHT ZUM DIENSTAG
aus Ursula Maria Wartmann: "Gegen acht im Park", edition offenes feld 2020
7. November 2024
Tradition: Gedenkfeier zur Pogromnacht vom 9.11.1938
auf dem Wilhelmplatz in Dorstfeld. Diesmal waren zum ersten mal die im April gegründeten OMAS GEGEN RECHTS dabei. Unser Stand stieß, wie alle anderen auch, auf riesiges Interesse.
Auf dünnem Seil
Die dunklen Amselkörper fallen vom Himmel wie
Fliegerbomben aus einem Flugzeugbauch schlagen
sie in Höfe ein in Gärten kein Mensch mehr sieht
hin im Sommer waren es Spatzen.
Ein neuer Baustein der Apokalypse
mehr nicht die Kehrer fegen und säubern
die Straßen die Autobahnkreisel Balkone
der Altenheime nicht einmal nachts
unter der Decke aus Daunen
gibt es Haftaufschub oder am Ende: Verschonung.
Nachts wird die Geschichte weitererzählt
wenn du das Denken von der Leine
lässt von Schmerz von Gewalt von Lebendrupf
wirst du frieren dein Zittern
wird dich die Nacht entlang tragen
wie auf dünnem Seil zwischen den
Türmen der Stadt dein Zittern wie Espenlaub
spät im Herbst so sagen es die Geschichten
von damals da trugen die Bäume noch Laub
flirrte das Blatt bunt unter dem Tanz der Sonne.
5. November 2024
GEDICHT ZUM DIENSTAG
aus Ursula Maria Wartmann: "Am Ende der Sichtachse" edition offenes feld 2021
4. November 2024
Die "OMAS GEGEN RECHTS"
in Dortmund gibt es seit April 2024, gegründet u.a. von Karin Kesten, Eva Bux und Regina Dinter.
Und nun ist es November. Die Monate gehen ins deutsche Land; wir werden immer mehr, und beim Plenum (einmal im Monat) wird es immer spannender. Es werden Arbeitsgruppen gebildet, um die Ideen und Pläne in kreative Bahnen zu lenken. Ein Banner ist mit finanzieller Zuwendung der Stadt Dortmund schon in Auftrag gegeben worden; weiteres Equipment wie ein Zelt, Tische, Bollerwagen ... wird folgen, dem Amt für Toleranz und Vielfalt sei innigster Dank!
Am 7. November wird das Banner zum ersten Mal zum Einsatz kommen, wenn auf dem Wilhelmplatz in Dortmund-Dorstfeld die Gedenkfeier stattfindet, die an die Pogromnacht vom 9. November erinnert. Auch in Dortmund brannten die jüdischen Gotteshäuser - Beginn hier wie überall einer beispiellosen Vernichtung und Verfolgung jüdischen Lebens in Deutschland. Sechs Millionen (!) Menschen wurden Opfer der Shoa - eine Zahl, die kaum zu denken ist, geschweige denn zu fühlen. Umso mehr gilt es hier und heute Flagge zu zeigen: Jüdisches Leben im Deutschland des Jahres 2024 darf nicht verfolgt, diskriminiert, bedroht sein! Hier nicht. Und nirgendwo!
Damals war Krieg
Unsere Koffer sind ramponiert
randvoll mit dem Schweigen der Mütter
in den staubigen Winkeln der Kirche
zucken im Flammenspiel gemartert
und blutend die Helden
und Heilige haben den Einschlag
der Bomben gehört dem federnden
Schritt der Katzen gelauscht die sich
durch Hunger wühlten wie wir
uns durch unsere Träume
in jeder Sekunde beginnt die Lüge
neu nach der Reue im Kirchenschiff
treiben wir durch unsere Hitze und
durch die taunassen Streuobstwiesen der Angst.
In der Küche hebt der Onkel ein Wolfsgesicht
aus den Händen taucht aus dem dunklen
Grollen der Erinnerung auf. Schwarz unter
den Nägeln, die Knöchel weiß wie Kalk.
Mutter macht Kaffee.
Der alten Hündin fallen die Schritte schwer.
Du atmest so leise nachts, dann muss ich dich wecken.
29. Oktober 2024
GEDICHT ZUM DIENSTAG
aus Ursula Maria Wartmann: "Am Ende der Sichtachse" edition offenes feld 2021
27. Oktober
Goldener Oktober
In Kiel-Holtenau wurde nach acht Jahre Bauzeit von Kaiser Wilhelm II der Nord-Ostsee- Kanal eingeweiht, der im Land zwischen den Meeren die Ostsee mit der Nordsee (Brunsbüttel) verbindet. Viel Verkehr auf dem Gewässer, auch Riesenpötte fahren hier. Der Kanal gilt als die meistbefahrene künstlich angelegt Seeschifffahrtsstraße der Welt.
An den Kais kann man wunderbar sitzen und gucken und träumen - ein sensationelles Wetter machte den Besuch in Holtenau zum Fest.
25. Oktober 2024
Graue Tage im Oktober
24. Oktober 2024
Spaziergang zum Strand
Wieder kein Bernstein gefunden und auch keine Walfischzähne, haha, aber zwei Hühnergötter und das Wrack eines Motorbootes.
Mysteriös!
Unglaublich viele Krebse
Wrack eines Motorbootes
Zur Zeit gibt's viel Dorsch
23. Oktober
Kiel und der Flandernbunker
Kiel, Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein, war schon im deutschen Kaiserreich seit 1871 als Reichskriegshafen weltweit bekannt. Im Zweiten Weltkrieg wurde Kiel mit dem Kriegshafen und seinen Rüstungsproduktionsstätten zur Bunkerfestung ausgebaut. Mit Ende des Krieges waren 35 Prozent aller Gebäude zerstört, weitere 40 Prozent waren beschädigt worden. In der Altsadt blieben nur drei bis vier Prozent der Gebäude von der Bombardierung verschont; sie wurde praktisch neu aufgebaut. Über 150 000 Menschen, darunter viele Kinder, waren evakuiert worden, um ihr Überleben zu sichern.
Erschütternd: Der Flandernbunker am Militärhafen in Kiel, betrieben vom Verein Mahnmal Kilian, der sich Geschichtsvermittlung zur Friedensförderung und Völkerverständigung auf die Fahnen geschrieben hat. Als Zeugnis des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs erlaubt er - auch sinnliche - Einblicke in den von Grauen, Hunger und Todesangst geprägten Alltag der Menschen damals, von denen nicht wenige noch leben und als Zeitzeug*innen berichten können. Der Bunker war von 1943 bis 1944 unter dem Einsatz von Zwangsarbeitern gebaut worden.
21. Oktober 2024
Schwedeneck
im Land zwischen den Meeren. Nicht weit von Kiel ist es wild und lauschig, stürmisch und ruhig, und die Luft fühlt sich klar an und weich wie Seide. Ein Fleckchen
Erde bzw. Ostseestrand, das noch zu erkunden war. Bei vollem Mond ist die See vergleichsweise unruhig - das Wetter changiert zwischen Spätsommer und Herbst. Schön ist es hier.
20. Oktober 2024
Kiel, Ostseekai
Zwei Giganten laufen aus ...
18. Oktober
Schleswig
uralte Stadt an der Schlei gleich um die Ecke.
Verliebt
Glückliches Staunen
am Altar von van Eyk
unsere erste Reise, nach Gent.
Noch sind es zwei
Zimmer im Hotel
noch sind es Träume.
Mein schwankender Stolz
ist mein einziger
Thron meine Krone
das Sehnen nach dir.
Ich heimse dein Lächeln
flink wie eine Beute ein
wie die Zunge des
Salamanders verstecke es
in der Spalte unter den Simsen
damit es mir ganz allein gehört
am Altar von Van Eyck
vor dem sprudelnden
Herzblut des
Gotteslamms.
15. Oktober 2024
GEDICHT ZUM DIENSTAG
aus Ursula Maria Wartmann: "Am Ende der Sichtachse" edition offenes feld 2021
11. Oktober 2024
Es herbstelt ...
Im Garten, im Lieblingscafé ...
8. Oktober 2024
GEDICHT ZUM DIENSTAG
Umlaufbahn
Meeresleuchten unter
dem Mond flackern
Träume wie schwarze
Dochte wir fahren hinaus wir
fischen sie von den Schaumkronen
mit sperrigen Netzen wir
schicken sie in die Umlaufbahn
unserer Hoffnung wir
hoffen auf Rückkehr auf
Rettung hoffen wir.
aus Ursula Maria Wartmann: "Am Ende der Sichtachse" edition offenes feld 2021
5. Oktober 2024
Städel Museum
Frankfurt zeigt:
"Künstlerinnen zwischen Frankfurt und Paris um 1900".
Es gab sie - und wie! Und sie haben sich im Kunstbetrieb behauptet. Sie wurden belächelt, verspottet, ihnen wurde die Fähigkeit schlicht abgesprochen, so groß, so genial zu sein wie die Kollegen. Das Frankfurter Städel am Mainufer zeigt erstmal den großartigen Beitrag, den Malerinnen und Bildhauerinnen schon um 1900 geleistet haben - den heftigen Widerständen zum Trotz. Einige von ihnen prägten später auch die Geschichte des Hauses und der Städelschule als Lehrende und Kunstagentinnen. Zu sehen sind 26 namhafte Künstlerinnen mit rund 80 Gemälden und Skulpturen. Viel zu lange wurden sie der Welt vorenthalten. Noch bis zum 27. Oktober.
und weiter Bilder ...
4. Oktober 2024
Frankfurt in der beginnenden Dämmerung
Magisch!
2. Oktober 2024
ABSAGE !!!
Die RE-BUCH im Ruhrfestspielhaus am 12. Oktober wird leider ohne Maria Braig und mich stattfinden. Das Leben hat ja immer mal die eine und andere Unwägbarkeit - nun ist es, wie es ist.
Schade.
Aber man kann es ja nicht nur live an Büchertischen kaufen, man kann es auch bestellen: Maria Braig / Ursula Maria Wartmann "Drei Kinder und ein kleiner Hund" oder
vielleicht auf die nächste Buchmesse warten ...
... und als kleines Trostpflästerchen ein Herbstgedicht von
Rainer Maria Rilke
zum Niederknien schön!