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7. Mai 2024

 

Nachlese Mallorca

 

Die Gärten von Alfabia


5. Mai 2024

 

Die Nr. 86 ist da!

 

Die traditionsreiche Literaturzeitschrift Am Erker aus Münster ist gerade neu erschienen. Band 3 meiner Lyriktrilogie wurde wieder wunderbar besprochen ... Mein Dank gilt Rolf Birkholz für seine kluge und empathische Rezension. Und natürlich Jürgen Brôcan, der von der ersten Sekunde an - bzw. dem ersten Gedicht, klar, nö?! - an mich geglaubt hat.

Die Nachricht erreichte mich in einem Hotel in Valldemossa. Uuiii: Happy auf Malle ...

 

Duft der Rosen in der Faust
Rolf Birkholz

 

Einmal ist auch im Dunkeln deutlich zu sehen, wie "die Nacht hisst / Segel aus schwarzem Tuch." Dann wieder "baut Mittagshitze / Paläste ins Licht." Ursula Maria Wartmann verarbeitet in den Ge­dichten ihres neuen, dritten Bandes, Nachtkinder in hohen Hüten, mit eingän­gigen Bildern zahlreiche Naturbeobach­tungen, flicht darin zumeist menschliche Erfahrungen ein. 
"Wie Treppen zum Himmel sehen sie / aus." So sieht das lyrische Ich die Pilze an Bäumen wachsen. Ein weiter Weg. Die in Dortmund lebende Autorin, die mit journalistischem und literarischem Schreiben schon lange befasst ist, wid­met sich der Lyrik erst seit wenigen Jah­ren, geht diesen Weg, ja stürmt ihn voran. Und "Dein Atem / webt ein Netz aus Dichtung / und Wahrheit" dazu, heißt es in "Zunderschwamm" auch, so viel Goethe darf sein, zumal wenn es passt.
Die Natur erscheint hier manchmal über­wältigend, aber kaum gemütlich. Zudem kann der Blick ins Innere befremden. "Wir sind in uns / nicht mehr zuhause." Wir werden "wie Moose / sein auf Felsen auf Stein bereit / für den Ruf neuer Fluchten" ("Wo immer die Antwort kam"). Und "un­sere Träume diktieren den Fahrplan / wir schreiben / ihn neu für uns alle" ("Wir queren das Grauen").
In einem alten Haus des Neubeginns hängt "über der Tür noch das Kruzifix / der Palmzweig dahinter", ja, "an was / haben sie vor uns geglaubt". Religiöse Reminiszenzen da und dort, mit eher ge­mischten Gefühlen, "im Kirchenschiff fal­tige Hände / werfen Rosenkränze wie An­ker aus."
Beunruhigend düster das Titelgedicht.
Auch dort "steht am First der Mond / wie der helle Leib eines Vogels". Die große Nachtleuchte ist in Ursula Wartmanns Gedichten des öfteren sichtbar, auch Wolkenspiel. Eine schon in den beiden ersten Bänden entwickelte Spezialität sind auch hier die eleganten bis überra­schenden Zeilensprünge: "Der Mond zeichnet Schatten / auf die ernteschwe­ren Ähren des Korns / legt nebelfeucht sich Sommernacht" ("Ernteschwer"). Und von einem um seine Liebe weinenden Mann hatte man auch noch nicht gelesen, wie er "umschließt den Duft der Rosen / mit der Faust  verstaut ihn im Mantel / für später". Die schwarzweißen Illustrationen das niederländischen Grafikers Jan Ruijscher aus dem 17. Jahrhundert haben keine geringe, eine Art erdende Wirkung beim Lesen.

 

Ursula Maria Wartmann: Nachtkinder in hohen Hüten. Gedichte. Illustrationen von Jan Ruijscher. edition offenes feld. Dort­mund 2023. € 24,00.

 



18. April 2024

 

53. Dortmunder Bücherstreit

 

Um Neuerscheinungen

geht es alle Jahre wieder im Studio B der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund: Zweimal im Jahr treffen sich das lesebegeisterte Quartett der Dortmunder Lesekultur und ein Gast (diesmal Tobi Katze), um Neuerscheinungen der Buchmessen in Leipzig oder Frankfurt am Main zu diskutieren. Auf dem Podium die bewährten fantastischen Vier: Iuditha Balint, Johannes Borbach-Jaene, Tobias Lachmann und Julia Sattler. Spannend!


17. April 2024

 

Lang ist's her ...

 

aber dieser Tage bewirbt der Berliner Quer-Verlag zwei meiner besten Romane als ebooks. Wie schön!


16. April 2024

 

GEDICHT ZUM DIENSTAG

Aus Ursula Maria Wartmann: Gegen acht im Park

edition offenes feld 2020

Bahnhof Uelzen, Mittag

 

Lautsprecher am Gleis wird die Stimme

einer Frau im Rauschen zerhackt die

Schienen werfen leichthändig Geglitzer

ins Himmelsblei im Mittagsdunst

die glasierte Keramik der Säulen

strahlend wie edelster Stein.

 

Im Lokal das Erbensüppchen an Minzschaum.

Draußen ein rhythmisches Rasen der Hundert:

PoloCorsaMiniC3. Autozug im vollen Flug

vor dem flachen Atem der Fensterfront.

 

Am Bahnsteig spreizt eine Bö das Gefieder der Taube.

Alter Mann im Leinenhemd, hochgeknöpft.

Sein Panamahut. Drinnen der Kellner hohlwangig

noch immer in Todesnähe gebrochen auch

sein Deutsch nimmt das Trinkgeld

ohne ein Lächeln.



14. April 2024

 

Vernissage im Kulturladen Hörde

 

Das Atelier Sternentor mit Gabriele Schmitz-Reum zeigt Arbeiten aus dem Sommer 2023. Die Collagen und Assemblagen sind spannend und so unterschiedlich wie die Menschen, die sie schufen. Ich konnte wieder mal nicht widerstehen. Die "tierische Mutterliebe" von Brigitte Giesenkirchen hatte es mir angetan. Handschlag, roter Punkt drauf; schon war der Deal im Kasten. Anfang Mai wird das Bild meine Petersburger Hängung ergänzen. Wie genau, das wird eine Herausforderung werden. Nicht die erste ...


13. April

 

Buchpremiere:

Nachtkinder in hohen Hüten

 

SCHON MAL VORMERKEN!

 

Wann?

Donnerstag, 6. Juni

Uhrzeit?

19 Uhr

Wo?

Im Kulturhaus Taranta Babu in Dortmund, Humboldtstraße 44.

 

Keine Angst vor Lyrik, Leute. Ihr werdet begeistert sein.

 



11. April 2024

 

Immerhin Platz 3 in den Charts ...

 

Guckt nochmal beim 8. April rein. Nach der Werbeaktion kostet es jetzt wieder. Aber, klar: Ist jeden Cent wert.


9. April 2024

 

Doppel-Lesung

 

im Schulte-Witten-Haus in Dorstfeld im Rahmen der Lesepatenschaft. Fabian Köser von der Stadt- und Landesbibliothek und ich haben Nachdenkliches und Witziges zum Thema "queer" gelesen. Von der Erzählung über die Lyrik bis zum Poetry Slam war alles dabei, um dem geneigten Publikum Lust und Last lesbischer, schwuler und sonstwie queerer Liebe zu Gehör zu bringen - eine Erzählung von mir war auch darunter. Claudia Vennes hatte Kaffee, Tee und Kekse für die Pause bereit gestellt. Zwei Stunden dauerte das Ganze ...

Dann sind wir im Sauseschritt Richtung Reinoldikirche gedüst. Zur feministischen Mahnwache gegen RECHTS.

Nicht zu vergessen:

 

GEDICHT ZUM DIENSTAG

 

Gute Geister

 

Als der Hahn nicht mehr kräht

tropft Stille durch das Blätterdach

des Sommermorgens rote

Panzer der Feuerwanzen hasten

über geharkte Wege im Geäst

des Birnbaums Lampions im

leisen Wind das Zittern der

Grillen im Gras.

 

Am Abend werden Gäste

erwartet zur frühen Stunde

der krosse Duft schon

nach Entenbrust Rehrücken

der Leber vom Kälbchen.

Gute Geister

bereiten die Feier vor.

 

 

Aus Ursula Maria Wartmann: Gegen acht im Park, edition offenes feld 2020


8. April 2024
Drei Kinder und ein kleiner Hund - der Countdown läuft!
Seit Mittwoch, den 3. April gibt es für eine ganze Woche das Ebook gratis zum Download - fast überall, wo es Ebooks gibt.
(Oma Birgit war eigentlich dagegen, aber sie wurde einfach überstimmt.)
Die beste Gelegenheit, ein tolles Kinderbuch kennenzulernen ist also: JETZT!
Noch gratis, danach 2,99. Als Taschenbuch 12 Euro.
Ist jeden Cent wert, immer, klar!
Mehr auf unserer Facebookseite "Drei Kinder und ein kleiner Hund".

 


7. April 2024

 

Am Samstag, den 13. April ist der aus Nordsyrien stammende kurdische Schriftsteller Halim Youssef, geboren 1967 in Amuda,  in Essen zu Gast - auf Einladung der neuen Vorsitzenden der Gruppe 48, Fatmanur Kalkan. Youssef lebt seit 2000 in Deutschland und schreibt auf Kurdisch und Arabisch. Sein Roman "99 zerstreute Perlen" erschien 2023 im Sujet Verlag. Beginn: 17 Uhr. 



5. April 2024

 

Heute im Garten: Regenbogen über dem Wiesengrund


3. April 2024

 

Rezension

zu Florian Birnmeyers "Storchenstolz", Verlag der 9 Reiche. Lyrik kongenial ergänzt durch Linolschnitte von Steffen Büchner.

Hier unter: Rezensionen

oder faustkultur.de



Damals war Krieg

 

Unsere Koffer sind ramponiert

randvoll mit dem Schweigen der Mütter

in den staubigen Winkeln der Kirche

zucken im Flammenspiel gemartert

die Helden und Heilige haben den Einschlag

der Bomben gehört dem federnden

Schritt der Katzen gelauscht die sich

durch Hunger wühlten wie wir

uns durch unsere Träume;

in jeder Sekunde beginnt die Lüge

neu nach der Reue im Kirchenschiff

treiben wir durch unsere Hitze und   

durch die taunassen Streuobstwiesen der Angst.

 

In der Küche hebt der Onkel ein Fuchsgesicht

aus den Händen taucht aus dem dunklen

Groll der Erinnerung auf. Schwarz unter

den Nägeln, die Knöchel weiß wie Kalk.

Mutter macht Kaffee mahlt Bohnen.

Der alten Hündin fallen die Schritte schwer.

Du atmest so leise nachts, dann muss ich dich wecken.

2. April 2024

 

GEDICHT ZUM DIENSTAG

 

 

Aus Ursula Maria Wartmann: Am Ende der Sichtachse, edition offenes feld 2021



1. April

 

 

Kein Scherz

 

Wikipedia hat es abgenickt: Nach dem Weihbischof und der Klassischen Archäologin steh ich als "Tochter der Stadt". Hat was, mich freut es.